Geschichte wird beim Nostalgie-Abend zu Geschichten

Von Hans-Joachim  Redzimski 

Es war ein sinnlicher Abend. Hören, sehen, schmecken.  Zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten  zum 30-jährigen Bestehen des 18-Loch-Platzes im  Golfclub  am Donnersberg  war Geschichte angesagt.  Wie war der Platz überhaupt entstanden? Wer waren die Protagonisten damals?  Wie nahm der Club  Gestalt an? Beim Nostalgie-Abend  am Freitag (18. Juli) auf der elegant mit weißen Tischdecken,  sommerlichen Blumenarrangements und Windlichtern  herausgeputzten  Clubterrasse  ging es ums Erinnern und sich erinnern.

Zu hören gab es eine Menge. Der Journalist Hans-Joachim Redzimski sprach mit Zeitzeugen, die seinerzeit die Anfänge von Platz und Club bestimmt und wahrgenommen haben. Die Gelände verkauft beziehungsweise verpachtet hatten,  auf dem heute Golf gespielt wird.  Die die  Gründung des Clubs  begleitet, die die Anfänge  von Training und Spiel am Röderhof erlebt haben.  Für die der Platz zur sportlichen Heimat geworden ist und heute noch ein großes Beschäftigungsfeld. 

Kurzweilig, unterhaltsam, anekdodisch und launig wurde  Geschichte zu Geschichten. Die Gespräche auf der Bühne immer wieder musikalisch unterbrochen von Liedern, die in den 1990er Jahren, der Zeit der Gründung von Platz und Club,   angesagt waren – gesungen  von Oliver Kölsch an der Akustikgitarre.  Und die Gespräche untermalt auch von Bildern, die die Entstehung des Platzes zeigten und die Etappen der Fertigstellung  widerspiegelten. 
Die Gesprächspartner halfen, mit ihren Erinnerungen und Erlebnissen   die Entwicklung des heutigen Golfclubs und Golfplatzes nachzuerzählen. Angefangen von Margareta  Reisdorff, verwitwete Kretschmann, und Helmut Blumröder, die als Landverkäufer beziehungsweise -verpächter  im wahrsten Wortsinne die Grundlagen für den Club schufen. Wie Wolfgang  Sauer und Klaus Leidecker, Männer der ersten Stunden,  Wolfgang Sauer  später auch als Clubpräsident  in Verantwortung gekommen.  Wie  Klaus Lampert, der ein begnadeter Golfspieler war  und  auch als Platzverantwortlicher im Vorstand Akzente setzte. Wie Werner Prätorius,  der frühere Clubpräsident und heutige Chef der Golf am Donnersberg  GmbH, der   im Gespräch Vergangenheit und Zukunft miteinander verband.

Das sprichwörtliche Nähkästchen war voll, aus dem geplaudert wurde.  Besonders  erfrischend kam dabei  Margareta Reisdorff  (Kretschmann) rüber,  die mit ihrem Mann Hans die Idee  hatte  und diese hartnäckig verfocht,  aus einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau und Viehzucht einen Golfplatz entstehen zu lassen. Sie erzählte mit ihrem ansteckenden, charmanten Lachen,  wie ihr Mann dieses Projekt angegangen war und Paul Blumröder, dessen Sohn Helmut nach einer Ausbildung im Golfclub Nahetal später Head Green Keeper wurde, ihn zunächst für diese Idee für verrückt erklärt hatte. Und davon, dass  sie bereits 380  Mitglieder geworben hatten, noch bevor der Club gegründet wurde. Wesentlich dazu hatten Fahrten über das Gelände beigetragen, die Hans Kretschmann und Helmut Blumröder mit Traktor und Hänger für Interessenten angeboten hatten.  

Wolfgang Sauer erinnerte daran, wie der Bau des Golfplatzes finanziell über Kapitalanteile  der Mitglieder an der 1993 gegründeten GmbH  zustande kam.  Und an die Zeit, als der Golfplatz im Bau war. Praktisch jedes Wochenende ist er mit den Kindern zum Spazieren auf den Platz gekommen.  Es hat Baumpflanzaktionen gegeben. Es sah überaus wild aus, so der spätere Clubpräsident.  Struktur war aber bemerkbar. Ein Höhepunkt für sie war immer die Einkehr  in der guten Stube von Margareta Kretschmann.

Klaus Leidecker erzählte von dem ersten Golfpro am Donnersberg, André Suchet,  der auf der von Hans Kretschmann errichteten Driving Range Stunden erteilte. Im ,,Wohnzimmer“ bei  Margareta Kretschmann konnte man sich dafür in einem Buch eintragen. Er hat sich eine goldene Nase verdient, so Leidecker. Alle waren Anfänger, alle haben Stunden genommen. André Suchet war Franzose, ein Charmeur, der es mit den Frauen besonders gut konnte, erzählte er. Der Golfpro unternahm mit den Golfanfängern, als es noch keinen Platz am Donnersberg gab, Fahrten zum Golfplatz nach Bitche.

Klaus Lampert, der erst nach Eröffnung des Golfplatzes  an den Donnersberg wechselte,  zeigte sich im Rückblick von dem neuen Platz angetan. Es sei ein neuer Platz gewesen, er habe alles für einen Meisterschaftsplatz gehabt. Der Platz sei hügelig und interessant, fasste er seinen Eindruck von der Anlage zusammen. 

Werner Prätorius  durfte drei Wünsche an eine imaginäre Fee formulieren, was den Platz in Zukunft anbetrifft. Der Club brauche mehr Wasser, als er derzeit habe. Es gebe dazu Ideen, diese seien aber sehr kostenintensiv. 20.000 bis 30.000 Kubikmeter Wasser mehr im Jahr wären wünschenswert. Die Toilettenanlagen auf dem Platz, inklusive Halfwayhouse, bräuchten eine Überarbeitung. Auch das sei bereits in der Diskussion. Und drittens: Die Bunker auf der Anlage müssten auch mal überarbeitet werden. Ein Projekt, das auch schon lange auf der Liste stehe, aus finanziellen Gründen aber noch nicht verwirklicht worden sei. 

Zum Schmecken gab es auch was: Die Gäste des Nostalgie-Abends taten sich gütlich an einem italienischen Büfett. 

 

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